Die Tumor-Fatigue ist eine ernst zu nehmende Gesundheitsstörung, die -je nachdem, wie stark sie ausgeprägt ist- Patienten und ihre Angehörigen stark belasten kann. Die Patienten schildern:
- Schwierigkeiten bei der Alltagsbewältigung (z.B. Versorgung der Familie, Hausarbeit)
- Einschränkungen im Berufsleben (z.B. Verkürzung der Arbeitszeit, Wechsel in eine Tätigkeit mit weniger Verantwortung, vermehrte Krankschreibungen, verzögerte berufliche Wiedereingliederung, in Ausnahmen (vorübergehende) Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit)
- finanzielle Probleme (z.B. durch vermindertes Einkommen, Ausgaben für Haushaltshilfen, etc.)
- verminderte Lebensqualität
- Einschränkungen bei sozialen Aktivitäten und in der Freizeitgestaltung (z.B. weniger Kontakte, eingeschränkte Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen, Ausflügen etc.)
- Einschränkungen im Sexualleben (weil man einfach zu müde ist)
Dass es solche Schwierigkeiten gibt, ist auch aus der wissenschaftlichen Literatur bekannt. Je stärker die Tumor-Fatigue ist und je länger sie dauert, umso belastender kann sie werden. Bei den meisten Patienten ist es jedoch ein vorübergehender Zustand, der vor allem während der Tumorbehandlung auftritt und der einige Zeit später wieder abklingt.
Wenn Sie sich durch die Tumor-Fatigue belastet fühlen: Haben Sie den Mut, Ihren Arzt/ Ihre Ärztin darauf anzusprechen. Studien zeigen, dass die Tumor-Fatigue nur selten ein Thema in der ärztlichen Sprechstunde ist, z.B. weil die Patienten sich scheuen, darüber zu reden und Ärzte ihrerseits auch nicht immer nach Fatigue fragen. Das ist sehr schade, weil es auf diesem Gebiet zwar keine Wunder, aber durchaus Behandlungsmöglichkeiten gibt, die man zumindest versuchen kann.