Fragebögen

Tumor-Fatigue ist ein sehr subjektives Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung. Deshalb ist es am sinnvollsten, den Betroffenen selbst beschreiben zu lassen, wie er sich fühlt. Um Art und Ausmaß der Tumor-Fatigue zu erfassen, kann man den Patienten daher in einem persönlichen Gespräch erzählen lassen  wie es ihm geht (s. unter „Anamnese„) und/ oder man kann den Patienten bitten, einen Selbstbeurteilungs-Fragebogen auszufüllen. Die Antworten, die der Patient gibt, spiegeln sein Empfinden wieder und gehen in den Prozess der Diagnosestellung mit ein.

Um bei  Erkrankungen bzw. bei medizinischen oder psychologischen Fragestellungen eingesetzt werden zu können, müssen Fragebögen ganz  bestimmte Eigenschaften aufweisen – man will ja sicher sein, dass man sich auf ihr Ergebnis verlassen kann. Beispielsweise muss nachgewiesen sein, dass sie wirklich das messen, was sie messen sollen (in unserem Fall  also Tumor-Fatigue und nicht z.B. die Müdigkeit nach einer durchgefeierten Nacht) und dass sie das möglichst exakt tun –  ähnlich wie eine Küchenwage, die immer 100 g anzeigt, wenn man mehrmals nacheinander 100 g Mehl abwiegt. In der Fachsprache sagt man dazu: Ein Fragebogen muss reliabel und valide sein. Weiterhin muss so ein Fragebogen für den Einsatz in Deutschland z.B.  in deutscher Sprache vorliegen und er sollte im deutschen Sprachraum an Tumorpatienten erprobt worden sein. Derzeit gibt es im deutschen Sprachraum vier solcher Fragebögen. Welchen man einsetzt, hängt von verschiedenen Faktoren ab und muss daher individuell entschieden werden.

Beispiel für Fragen aus solchen Fragenbögen sind:

  • „Bitte kreisen Sie die Zahl ein, die angibt, wie müde und erschöpft Sie sich gerade jetzt fühlen“
  • „Haben Sie den Eindruck, dass Sie unkonzentriert geworden sind?“
  • „Verspürten Sie ein für Sie unübliches Bedürfnis, sich auszuruhen?“
  • „Hat es Ihnen an Energie gefehlt?“